Medien und Empfehlungen
Hilfreiche Bücher – Lesetipps von Betroffenen & Angehörigen
Gerade bei Suchtkrankheiten ist es unheimlich wichtig, sich über die Erkrankung mitsamt ihren Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Schon um sich als Betroffener selbst besser zu verstehen oder um als Angehöriger zu erkennen, wie man Betroffenen helfen kann und wann man lieber sich selbst hilft.
Wir haben auf dieser Seite eine Auswahl von Büchern zusammengestellt, die wir aus eigener langjähriger Erfahrung für hilfreich erachten und wirklich von Herzen empfehlen können.
Lebensfreude ohne Alkohol
In diesem Buch gelingt es der Autorin die Lebensfreude, die trockene Alkoholiker verspüren, auf den Punkt zu bringen! Sie erzählt aus ihrer Abhängigkeit, den Schwierigkeiten, abstinent zu werden und dem (täglichen!) Glücksgefühl, das ihr trockenes Leben mit sich bringt. Sie verrät die Tipps, die ihr auf ihrem Weg dahin geholfen haben und macht einfach Lust, sich vom Alkohol zu befreien!
Bin ich Alkoholiker oder nicht?
Dieses Selbsteingeständnis ist der schwierigste – aber auch der wichtigste – Schritt zur Genesung. Das Sträuben gegen diese Erkenntnis ist jedoch nur allzu verständlich, da sie die eigene Identität und das bisherige Selbstverständnis erst einmal völlig auf den Kopf stellt.
In „Jetzt ist es genug“ führt der Autor Viktor Sommer den Leser genau an diese Frage heran, seziert die Denkweisen der Sucht aufs präziseste und stellt genau die richtigen Fragen, anhand derer sich der Leser über seine Situation klarer werden kann.
Ob du jedoch Alkoholiker*in bist oder nicht, weißt nur du selbst!
Alkoholsucht leicht verständlich erklärt
Wie entsteht Abhängigkeit? Wie sehen erste Therapieschritte aus? Was tun, wenn man rückfällig wird? Auf diese und weitere Fragen gibt »Lieber schlau als blau« Antwort.
Jedes Kapitel ist übersichtlich strukturiert und endet mit einem Fragebogen, der die Betroffenen zum Nachdenken über ihre Abhängigkeit anregt. Der Therapeut erhält Strukturierungshilfen für die ersten, für den Behandlungserfolg oft entscheidenden Therapiestunden.
Nein, Süchtige verlieren nicht den Humor
Lachen ist so wichtig! Und wenn ein trocker Alkoholiker auch drüber lachen kann, was er für einen Irrsinn in seiner nassen Zeit getrieben hat, welch schräge Mitpatienten oder Therapeuten ihm so begegnet sind, erleichtert das ungemein. Sehr humorvoll und pointiert schildert Simon Borowiak seine Sucht- und die Therapiezeit und zeigt, dass Genesung keine bierernste Angelegenheit ist. 😉
Ja, wir Betroffenen bevorzugen meist trockenen Humor. Damit kennen wir uns schließlich aus…
Weil´s DEIN Leben ist!
Dieses Buch ist ein Lesetipp (nicht nur) für Angehörige. Das Zusammenleben und der Umgang mit einem Süchtigen – sei es als Eltern, Partner, Kollegen oder Suchthelfer – stellt eine große Belastung für Angehörige dar. Man wünscht sich so sehr, dass es der/dem Betroffenen besser geht, verdrängt darüber seine eigenen Bedürfnisse und verstrickt sich in Verhaltensweisen, die keinem von beiden nützen.
Liebe Angehörige, ihr habt das Recht, euer Leben zurückzufordern und wieder Lebensqualität und -freude zu haben! Wie das gelingen kann, zeigt dieser Ratgeber. Anhand von Fragelisten kannst du deinen Grad der Verstrickung bis hin zur Co-Abhängigkeit einschätzen und lernst mehr Selbstfürsorge.
Ein tolles Buch – auch als Basis für die Gespräche in unseren Gruppen!
Lesetipp für Angehörige
Vorneweg: nicht jeder Angehörige ist co-abhängig! Aber der Spagat zwischen der Unterstützung eines suchtkranken Angehörigen und der Wahrung der eigenen Selbstführsorge und Lebensqualität ist immer eine Zerreißprobe.
Daher sei dieses Buch allen ans Herz gelegt, die in ihrem Umfeld einen suchtkranken Menschen haben. Es mag ein guter erster Schritt zur Wiedererlangung der eigenen Klarheit sein. Anne Wilson Schaef hat einen exakten Blick für Abhängigkeiten und Emotionen, was auch in ihren anderen Büchern deutlich wird. Ihre Auffassung von einem „Leben im Prozess“ ist ein sehr wohltuender Lebensansatz, den ich nur empfehlen kann.
Hätte ich es merken können?
Das fragen sich viele Angehörige, die mit einen Alkoholiker im Umfeld leben. Dominik Schottners Vater hat sich totgesoffen, wobei seine Sucht zu Lebzeiten niemand richtig bemerkt haben will.
War das wirklich so? Gab es nicht doch Anzeichen? Frühwarnsignale? Der Autor begibt sich auf eine Spurensuche nach Antworten in seine eigene Vergangenheit und die seines Vaters. Er befragt dessen Freunde, Kollegen, liest alte Briefe..
Ein sensibler Versuch eines erwachsenen Alkoholikerkindes mit den eigenen Schuldgefühlen umzugehen und den Leser an seiner Gedankenwelt und Spurensuche teilhaben zu lassen.
Zeitschrift TrokkenPresse
Die Zeitschrift wird von trockenen Alkoholikern und Menschen aus der Suchthilfe herausgegeben und bietet neben aktuellen Informationen auch konstruktiv-kritische Beiträge über und mit Politikern aller Parteien und Kranken- und Rentenversicherungen.
In 2-Monatigem Rhytmus erscheint die TrokkenPresse, kann im Abo für 9 € / Jahr bezogen werden und bietet immer wieder spannende Themen und Beiträge, die gut in die Gruppenarbeit einfließen können. Definitiv eine Abo-Empfehlung an ALLE Gruppen!