Über 20 Jahre hat er in unserer Gruppe gesessen, jeden Montag, mit ganz wenigen Ausnahmen.
Jetzt ist Rolf Goldstein verstorben, 86 Jahre ist er alt geworden. Und er hat genau das erreicht, was er sich damals, als er aus Hörstel kam, vorgenommen hatte: sein weiteres Leben trocken zu verbringen.
Rolf war montags immer der erste der kam. Er sorgte dafür, dass die Heizung eingeschaltet war und dass die Stühle richtig standen. Später übernahm er die Führung der Anwesenheitsliste und dann auch noch die Gruppenkasse. Erst, als er schon fast 85 Jahre alt war, hat er diese Aufgaben abgegeben.
Rolf war kein großer Redner, aber er hat uns gezeigt, dass ein Leben ohne Alkohol auch über Jahrzehnte möglich ist, über alle Schicksalsschläge hinweg. Und dass der Verzicht auf Alkohol erst ein ausgefülltes, zufriedenes Leben ermöglicht.
Wir werden ihn vermissen. Vor allem seinen regelmäßigen Beitrag in der Blitzrunde: „keine Probleme mit Alkohol – und so soll‘s auch bleiben“.
Und er hat sich an das gehalten, was in einem bekannten Referat über den regelmäßigen Gruppenbesuch gesagt wird:
„Es gibt nur einen Grund, einmal nicht in die Gruppe zu gehen und das ist die eigene Beerdigung. Wenn Sie vorher lange zur Gruppe gegangen sind, wird die Gruppe Sie dann dabei begleiten.“
Genau das werden wir am nächsten Freitag tun, leider.