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Ein wahrlich gelungenes Fest!

Das war die einhellige Meinung der Besucher unseres 30jährigen Gruppenjubiläums. Und das waren keineswegs wenig: rund 70 Gäste durften wir am 23. September – trotz ungemütlichen Wetters – in den Räumen des Pfarrheims Roxel willkommen heißen

Der Tag begann mit der heiligen Messe, die Pfarrer Timo Weißenberg und die örtliche Gemeinde gemeinsam mit uns feierten. Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst durch den Jugendchor Roxel, der die Messe mit abwechslungsreichen Liedern stimmungsvoll begleitete. Und unser Weggefährte Bernhard ergänzte die Predigt mit einer Rede, die anhand des Kleinen Prinzen, die Scham eines Säufers darstellte. Er zeigte lebhaft, dass die Überwindung einer Suchtkrankheit nicht nur gelingen kann, sondern von uns quasi jeden Tag gefeiert wird. Und am heutigen Tag – dem 30jährigen Jubiläum – besonders.

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Klangvolle Begleitung durch den Jugendchor Roxel

An Weihrauch wurde während der Messe definitiv nicht gespart, sodass spekuliert werden darf, ob dieser oder Bernhards kraftvolle Worte für die Ohnmacht eines Chormitglieds verantwortlich waren… 😉

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Unserer Einladung zu einem Imbiss und dem Festprogramm ins gegenüberliegende Pfarrheim wurde von den Anwesenden gerne angenommen, sodass die Tische im großen Pfarrsaal schnell besetzt waren. Reichlich Infomaterial rund um Suchtkrankheiten, den Kreuzbund, sowie unsere druckfrische Jubiläumszeitschrift lagen für Mitglieder und Interessierte bereit und boten reichlich Gesprächsstoff. Was uns besonders freute: nicht nur Kreuzbund-Mitglieder aus ganz Münster und dem Umland nahmen an unserem Fest teil, sondern auch einige ehemalige Gruppenbesucher aus der Gründungszeit der Roxeler Gruppe, sowie Roxeler Bürger, die den Kreuzbund bisher noch gar nicht kannten!

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Dass sich im Kreuzbund und der Gruppenarbeit in den vergangenen 30 Jahren allerhand bewegt hat, wurde beim Podiums-Interview mit Gründungsmitglied Ruth Günnewig deutlich. Gruppen – vor allem Selbsthilfegruppen – sind schließlich eine lebendige Gemeinschaft, die sich stetig weiterentwickelt, dabei jedoch die Sorgen und Nöte der Betroffenen und Angehörigen nicht aus dem Fokus verliert. Dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, dass tatsächlich sogar über Jahrzehnte halten kann.

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Ruth Günnewig (links) wird von Ute Cappenberg (Caritas) interviewt

Richtig emotional wurde es beim Vortrag unserer Weggefährtin Renate, die aus ihren Tagebuchaufzeichnungen während ihrer Therapiezeit vorlas. Ganze 19 Jahre ist ihr Klinikaufenthalt bereits her und war der Beginn eines ausgefüllten abstinenten Lebens. Die Aktualität haben ihre Aufzeichnungen trotzdem nicht verloren, sodass sich zahlreiche Betroffene in ihren Schilderungen des inneren Wandels, der Ängste und Zweifel während des Genesungsprozesses, wiedergefunden haben.

Und emotional ging es weiter: Denn dass Alkoholismus eine Krankheit ist, die stets die ganze Familie betrifft, stellte Bernhard eindrucksvoll dar, als er von seinen Erfahrungen als Kind eines Alkoholikers berichtete. Stets funktionierte er im Familiensystem, das sich rund um den suchtkranken Vater abspielte. Eigene Bedürfnisse und Wünsche? Fehlanzeige. Die kleineren Geschwister gingen stets vor. Das ist das Schicksal eines Kindes in einer suchtkranken Familie. Welch Offenbarung schließlich, in der Therapie zu erfahren, was Co-Abhängigkeit bedeutet und sich und seine Familienstrukturen in den Beschreibungen genau wiederzufinden. So wird aus einem Begriff „co-abhängig“ – der übrigens heutzutage von manchen Suchtreferenten lieber vermieden wird – ein bedeutender Teil der eigenen Identität. Dann kann innere Genesung beginnen und zu sichtlich zufriedener Abstinenz führen.

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Bei Live-Musik, Bratwurst und einem gut gefüllten Kuchenbuffet ließen die Teilnehmer den Nachmittag schließlich freudig ausklingen. Was die Westfälischen Nachrichten über unser Fest schreiben, könnt ihr hier lesen: WN-Artikel zum Jubiläum

Wir danken ganz herzlich allen Beteiligten und Helfern!! Dem Jugendchor Roxel, Pfarrer Timo Weißenberg, Herrn Duttmann von der Caritas, dem Orga-Team Roxel, allen Kuchenbäckern, Auf- und Abbauern, RednerInnen sowie unserem Musiker Björn.

Die viele Arbeit rund um Organisation und Realisierung unseres Jubiläums haben sich wirklich gelohnt und wieder einmal gezeigt, dass auf unsere Gruppenmitglieder Verlass ist und dass ganz viel Engagement, Emotionen und Herzblut in uns steckt!

Danke!

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P.S.: Die Jubiläumszeitschrift ist kostenlos über die Gruppenleiter erhältlich oder schreibt einfach an Kontakt. Eine digitale Version als Blätterkatalog ist in Arbeit.

 

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